„Wenn ich einmal groß bin, dann werde ich vieles anders machen“.
Diese kindlich wie naive Vorstellung ist uns in jungen Jahren sicher mehr als einmal durch den Kopf gegangen. Nicht ohne Grund. Denn nicht immer fühlten wir uns von unseren Eltern verstanden.
Tatsächlich versuchen junge Eltern nach der Geburt ihres Kindes auch vieles „anders“ zu machen. Das geht meistens solange gut, bis das Kind laufen und sprechen kann. Spätestens dann ist es vorbei mit den guten Vorsätzen während der pränatalen Phase. Dann kommen den Eltern genau die Sätze über die Lippen, die sie als Kinder selbst so gehasst haben: „Du musst…“; „Lass dass…“; „Geh´hin und erledige…“; „Trödel nicht rum…“; „Räum dein Zimmer auf…“.
Die Psychologin Doris Heueck-Mauss geht davon aus, dass in der familiären Kommunikation bis zu 80 Prozent der täglichen Äußerungen aus negativen Botschaften bestehen. Obwohl, wie erwähnt, die Eltern für ihre Kinder immer nur das Beste wollen *. Je älter das Kind wird, desto mehr Botschaften hat es bereits verinnerlicht und nicht vergessen. Das ist das Tragische an dieser Entwicklung. Diese „das kannst du also auch nicht“-Botschaften haben einen entscheidenden Einfluss auf das Selbstwertgefühl des Kindes.
Dabei ist ein gesteigertes Selbstvertrauen und Selbstwertgefühl für Kinder von größter Wichtigkeit.
Heute verlangt die Welt nach Persönlichkeiten, die in der Lage sind, durch eigenes Denken und Handeln ihren Weg zu gehen. Bis es so weit ist, brauchen sie die volle Unterstützung durch ihre Eltern bzw. ihrer Umgebung.
Kinder sehnen sich danach, erwachsen zu werden. Ihr Umfeld nehmen sie hierfür als Muster. Eltern sind ihre Vorbilder. Sie verfügen über eine enorme Macht, um das Leben und die Entscheidungen ihrer Kinder zu beeinflussen. Vielfach sind sich Vater und Mutter dieser Macht nicht bewusst. Deshalb belehren sie, aus ihrer Sicht, immer zum Wohle des Kindes, erreichen aber genau das Gegenteil.
Der Coach zahlreicher Olympiateilnehmer, Football-Spieler, NASA-Astronauten und Unternehmenslenker, Denis Waitley, kennt dieses Problem. Er fordert Eltern auf, ihre Macht zu erkennen und so die Bedürfnisse ihrer Kinder besser verstehen und steuern zu können.
Mit diesem Wissen helfen sie ihren Kindern, ein Gefühl der Zugehörigkeit, der individuellen Identität und der persönlichen Kompetenz aufzubauen, damit sie sich zu Erwachsenen mit einer starken Persönlichkeit und einem hohen Selbstwertgefühl entwickeln.
Sie werden erkennen, wie wichtig es ist, die natürlichen Talente Ihrer Kinder zu entdecken. Darüber hinaus erfahren Sie, wie Sie Ihren Kindern beibringen, die richtigen Ziele zu definieren, mögen sie zunächst noch so groß und damit fast unerreichbar sein. Doch getreu Denis Waitley´s Motto (gleichzeitig auch Titel eines seiner Bücher): „Nur wer handelt, kann gewinnen“, sehen Sie, dass diese Ziele sehr schnell in Sichtweite kommen.
* Mitgliederzeitschrift KDFB Engagiert; Ausgabe 2/2013
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