Jeder kennt das: Wir halten an etwas fest, das verloren oder vergangen ist. Doch geht es hier nicht darum, etwas aufzuheben oder zu bewahren, was einem wichtig ist.
Nein, ich meine Situationen, in denen wir hilflos oder krampfhaft an etwas festhalten und spüren, dass uns dies schadet – wir aber nicht in der Lage zu sein scheinen, dieses Festhalten zu verändern.
Von gut meinenden Freunden erfährt man oft die Empfehlung, einfach los zulassen. Der Betroffene soll sich damit abfinden, dass etwas nicht zu ändern ist. Dabei weiß er das selber.
LOSLASSEN IST NICHT EINFACH!
Wir halten einfach fest, meist jedoch nicht bewusst, denn eigentlich wünscht man sich ja, loslassen zu können.
Hier gibt es ein nettes Beispiel aus Indien, was gut zum Thema passt:
Binde eine Kokosnuss an einen Baum, höhle sie aus und gebe etwas Reis hinein. Das Loch in der Kokosnuss soll gerade so groß sein, dass ein Affe seine Pfote hindurch schieben kann. Der Affe greift den Reis, doch ist seine Hand jetzt so groß geworden, dass er sie nicht mehr herausziehen kann. Er will aber um jeden Preis den ganzen Reis festhalten und ist daher gefangen.
Was lernen wir vom Affen? Wir halten unbewusst an Dingen fest, weil wir etwas befürchten, wenn wir loslassen würden.
Diese Angst gilt es festzumachen. Das ist leichter als gedacht, denn es gibt eine Menge Gründe, aus denen sich ablesen lässt, dass Angst nicht zwingend ein Teil des Lebens sein muss.
Eine einfache „Loslass-Übung“
Was genau kommt immer wieder an die Oberfläche, obwohl du es nicht möchtest? Der Zeitpunkt, an dem das Ereignis in deinem Leben stattgefunden hat, spielt hierbei nur eine untergeordnete Rolle. Versuche herauszufinden, was dich belastet. Mach dir Notizen dazu.
Das Schreiben ist ein sehr wichtiges Aspekt – „Wer schreibt, der bleibt“ heißt es. Und da ist tatsächlich etwas dran.
Betrachte deine Notizen noch einmal.
Nun bist du gefragt: Finde heraus, wo der innerer Knackpunkt für dich liegt – worin begründet sich deine Angst?
Wann hast du losgelassen?
Was würdest du tun, wenn du loslassen könntest? Wie würdest du dich fühlen? Und: Wüsstest du etwas mit deiner neu gewonnenen Zeit anzufangen?
Schreibe dir die Antworten auf diese Fragen auf. Betrachte beides noch einmal.
Sowohl die Verursacher für deine Angst, als auch die Notizen zu deinem „neues Lebensgefühl“.
Du kannst nichts erzwingen – kein Glück, keine Zufriedenheit und auch nicht das „Loslassen“.
Wenn du aber die Gründe für das Festhalten gefunden hast, wird sich der Rest finden.
Und vieles wird leichter werden.
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