Emotionen sind die stärksten Kräfte, die in uns liegen. Mithilfe der Kraft der Emotionen kann ein Mensch die heldenhaftesten (aber auch die barbarischsten) Taten vollbringen. In gewisser Weise kann die Zivilisation als das intelligente Kanalisieren menschlicher Emotionen beschreiben werden.
Welche Emotionen bringen die Menschen dazu, etwas zu tun?
Es gibt vier grundlegende Emotionen, und jede einzelne, so wie auch eine Verbindung aus mehreren, kann unglaubliche Aktivitäten auslösen. An dem Tag, an dem Sie es diesen Emotionen gestatten, als Treibstoff für Ihr Verlangen zu dienen, wird sich Ihr Leben völlig verwandeln.
1. ABSCHEU
Normalerweise würde man das Wort „Abscheu“ nicht gerade mit einer positiven Handlung verbinden. Doch wenn dieses Gefühl in die richtigen Kanäle geleitet wird, kann die Abscheu sehr wohl das Leben eines Menschen verändern. Jemand, der Abscheu empfindet, ist an einem Punkt angelangt, an dem es für ihn keine Umkehr mehr gibt. Er oder sie ist bereit, dem Leben den Fehdehandschuh zuzuwerfen und auszurufen „Mir reicht’s jetzt aber!“ Aus diesem Grund habe ich mir im Alter von 25 Jahren geschworen: „So will ich nicht weiterleben. Ich habe genug davon, ständig pleite zu sein, ich habe die Nase voll davon, mich ständig zu schämen und ich will nicht mehr dauernd lügen müssen!“. Ja, die Abscheu setzt produktive Energie frei, wenn wir uns sagen „Jetzt ist es aber genug!“
Dann war’s das mit der Mittelmäßigkeit, dann war’s das mit den fürchterlichen krankmachenden Gefühlen von Angst, Schmerz und Erniedrigung. In diesem Moment entscheidet sich ein Mensch, so nicht mehr weitermachen zu wollen. Passen Sie jetzt gut auf! Das könnte der Tag sein, an dem sich sein Leben völlig verwandelt. Nennen Sie diesen Tag wie Sie wollen, den „Ich-hab-die-Nase-voll-Tag“, den „Niemals-wieder-Tag“ oder den „Jetzt-reicht’s-aber-Tag“. Wie immer Sie ihn auch bezeichnen wollen, er steckt voller Energie! Nichts verändert schneller ein Leben als Abscheu, die einem die Eingeweide umdreht!
2. ENTSCHEIDUNG
Die meisten von uns müssen erst mit dem Rücken zur Wand stehen, bevor wir eine Entscheidung treffen, und wenn wir diesen Punkt erreicht haben, müssen wir mit den widersprüchlichen Gefühlen fertig werden, die die Entscheidungsfindung begleiten, denn nun stehen wir an einer Wegegabelung. Von dieser Gabelung können zwei, drei oder sogar vier Abzweigungen wegführen. Da ist es kein Wunder, wenn sich bei der Suche nach einer Entscheidung unser Magen verknotet, wenn wir nachts nicht schlafen können oder wenn uns der kalte Schweiß ausbricht.
Das Treffen von lebensverändernden Entscheidungen lässt sich mit einem inneren Bürgerkrieg vergleichen. Dann bekämpfen sich aus Emotionen bestehende feindliche Armeen, von welchen jede über ihre eigenen Beweggründe verfügt, und die die Vorherrschaft über unseren Geist erringen wollen. Und unsere daraus resultierenden Entscheidungen, seien sie mutig oder zaghaft, gut durchdacht oder impulsiv, können uns den zu beschreitenden Weg aufzeigen oder ihn vor uns verbergen. In Bezug auf das Treffen von Entscheidungen kann ich Ihnen nicht sehr viele Ratschläge geben, außer diesem:
Was immer Sie auch tun, Sie sollten sich an der Wegegabelung nicht lange aufhalten. Es ist immer noch besser, einen falschen Entschluss zu fassen als gar keinen. Jeder von uns muss mit seinem emotionalen Durcheinander fertig werden und seine Gefühle sortieren.
3. VERLANGEN
Wie erzeugt man in sich ein Verlangen? Ich denke, darauf habe ich keine direkte Antwort, weil es hierfür viele Möglichkeiten gibt. Doch ich kann zweierlei über das Verlangen sagen:
- Es entsteht in unserem Inneren und kommt nicht von außen.
- Es kann durch äußere Einflüsse ausgelöst werden.
Fast alles kann unser Verlangen auslösen. Es kommt dabei ebenso sehr auf den Zeitpunkt wie auf unsere Vorbereitung an. Dabei kann es sich um ein Lied handeln, das uns zu Herzen geht, es kann eine eindringliche Predigt sein, ein Film, ein Gespräch mit einem guten Freund, eine Konfrontation mit einem Gegner oder eine bittere Erfahrung. Auch ein Buch oder ein Artikel so wie dieser können den inneren Mechanismus in Gang setzen, der in manchen Menschen die Überzeugung auslöst: „Das will ich jetzt!“ Während Sie nun in sich nach diesem magischen Auslöseknopf suchen, der Ihr wildes und ungezähmtes Verlangen freisetzt, sollten Sie jede positive Erfahrung in Ihrem Leben willkommen heißen. Sie dürfen keine Mauer um sich errichten, die Sie davon abhält, das Leben zu erfahren. Dieselbe Mauer, die Enttäuschungen von Ihnen fernhält, schirmt Sie auch von den strahlenden und bereichernden Erfahrungen ab. Lassen Sie sich daher vom Leben berühren, denn die nächste Berührung könnte diejenige sein, die Ihr Leben für immer verändert.
4. ENTSCHLOSSENHEIT
Entschlossen zu sein, bedeutet zu sagen „ich will und ich werde das tun!“. Diese Wörter gehören zu den kraftvollsten der gesamten Sprache. ICH WILL UND ICH WERDE. Der große britische Staatsmann Benjamin Disreali meinte hierzu: „Nichts kann dem Willen eines Menschen trotzen, der sogar seine Existenz aufs Spiel setzt, um sein erklärtes Ziel zu erreichen.” Mit anderen Worten, wenn ein Mensch beschließt, sein Ziel zu erreichen, koste es, was es wolle, kann ihn nichts mehr aufhalten.
Der Bergsteiger ruft aus: “Ich will und ich werde diesen Berg bezwingen. Man hat mir gesagt, er ist zu hoch, der Gipfel ist zu weit, der Aufstieg zu steil, der Abhang zu steinig, es ist einfach zu schwer. Doch das ist mein Berg, ich will und ich werde ihn besteigen. Ihr werdet mich bald sehen können, wie ich euch vom Gipfel zuwinke, oder ihr werdet mich überhaupt nicht mehr wiedersehen, denn sollte ich den Gipfel nicht erreichen, kehre ich nicht mehr zurück.” Wer wollte sich einer solchen Entschlossenheit entgegenstellen? Wenn die Zeit, das Schicksal und die Umstände sich einer solchen mit eisernem Willen verkündeten Entschlossenheit gegenübersehen, kann man sich vorstellen, wie sich rasch miteinander arrangieren und beschließen: „Wir wollen ihn seinen Traum verwirklichen lassen, denn er hat verkündet, dass er es entweder schaffen oder bei dem Versuch ums Leben kommen wird.“
Die beste Definition für Entschlossenheit, die ich je gehört habe, stammt von einem kleinen Schulmädchen aus Foster City in Kalifornien. Wie ich es häufig tue, hielt ich auch an ihrer Schule einen Vortrag über das Thema Erfolg. Ich fragte die Klasse, ob mir jemand sagen kann, was das Wort Entschlossenheit bedeutet. Es erhoben sich zahlreiche Hände und ich erhielt einige ziemlich gute Definitionen, doch die letzte war die beste. Ein schüchternes Mädchen ganz hinter im Klassenraum erhob sich und sagte mit ruhiger innerer Stärke: „Ich denke, Entschlossenheit bedeutet, sich selbst zu versprechen, dass man niemals aufgeben wird.“
Genau das ist es! Das ist die beste Definition, die ich je gehört habe: VERSPRECHEN SIE SICH SELBST, NIEMALS AUFZUGEBEN.
Denken Sie einmal darüber nach! Wie lang sollte man es einem Kleinkind erlauben, das Laufen zu erlernen? Wie viel Zeit würden Sie einem durchschnittlichen Kind zugestehen, bevor Sie sagen „Das reicht jetzt, du hast deine Chance gehabt“?
Sie meinen, das wäre doch verrückt? Natürlich ist es das. Jede Mutter würde sagen: „Mein Kind wird es solange probieren, bis es das Laufen gelernt hat!“ Da ist es doch kein Wunder, dass jeder von uns laufen kann. Hierein liegt eine äußerst wichtige Lektion. Stellen Sie sich bitte diese Frage: „Wie lange werde ich daran arbeiten, meine Träume zu verwirklichen?“
Ich schlage Ihnen die folgende Antwort vor: „So lange, wie es eben dauert“. Und genau darum geht es bei diesen vier Emotionen.
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