Unser Privat- und Berufsleben hängen eng zusammen. Trotz aller Bemühungen, sie auseinander zu halten, hat die Qualität und Stabilität des Privatlebens oft einen direkten Einfluss auf Qualität und Erfolg im Berufsleben.
Bei vielen Menschen ist das Berufsleben ein Spiegel des Privatlebens.
Das ist natürlich gut und angenehm, solange Sie privat glücklich und zufrieden sind. Dann sind Sie produktiv und es lohnt sich, denn Sie können Ihrer Arbeit, Ihren Kunden und Ihrem Team Energie und Aufmerksamkeit widmen. Ist Ihr Privatleben jedoch durcheinander, voller Trauer oder Schmerz, dann leidet auch Ihr Berufsleben. Wenn die Konflikte, die Trauer oder die Probleme zuhause Sie gefühlsmäßig zu sehr beanspruchen, werden Sie Schwierigkeiten haben, sich im Beruf zu konzentrieren. Wenn Vorgesetzte sich zwischen zwei geeigneten Mitarbeitern entscheiden sollen, werden sie denjenigen mit dem stabilen Privatleben in Dienst behalten.
Viele Menschen finden das unfair. Schließlich ist das Privatleben doch – privat. Aber das stimmt nicht immer: Viele Menschen bringen das Private mit zur Arbeit. Da Unternehmen sich an Gewinnen und Kundenzufriedenheit orientieren, können sie keine unproduktiven Arbeitnehmer in Dienst behalten.
Dennoch ist den meisten Arbeitgebern bewusst, dass die Lebensumstände ihrer Mitarbeiter bisweilen ihre Arbeitsleistung beeinflussen, und sind bereit, sie zu unterstützen.
Aber natürlich erwarten sie auch einiges von ihren Mitarbeitern. Dass sie sich nämlich selbst um ihre privaten Probleme kümmern und nur im Notfall um Hilfe bitten; dass sie in solchen Fällen ihr Bestes tun, um Hilfe zu erlangen und dass sie bei der Lösungssuche – zeitweiliger Aufgabenwechsel oder neuer Arbeitsplan beispielsweise – kooperieren.
Drei Schritte
Sie können den Erwartungen Ihres Arbeitgebers auf dreierlei Weise gerecht werden:
- Unterscheiden Sie zwischen “Kleinkram” und “wichtigen Angelegenheiten.” Wenn Sie andauern ärgerlich, depressiv, gestresst oder wieder mal mit einem „Notfall“ beschäftigt sind, lässt Ihre Leistung nach und die Geduld Ihres Arbeitgebers ebenso. Kein Chef kann tolerieren, dass die Leistung bei jedem stressreichen Ereignis deutlich sinkt. Bevor Sie die derzeitige „Krise“ mit zur Arbeit bringen, sollten Sie genau überlegen, ob Sie wirklich Unterstützung brauchen. Denn bei großen Problemen wie dem Tod eines Ehepartners oder einer schlimmen Krankheit können Sie mit Mitgefühl und Hilfe rechnen, aber nicht bei kleinen Problemen.
- Suchen Sie sich Hilfe, wenn Sie das brauchen. Schließlich müssen Sie Ihre Krise überwinden, auch wenn das heißt, sich von jemandem helfen zu lassen. Viele Menschen glauben irrtümlicherweise, eine Bitte um Hilfe sei ein Zeichen der Schwäche – aber das Gegenteil ist wahr. Menschen, die um Hilfe bitten, sind stark und offensichtlich nicht bereit, sich zum Opfer von Auswüchsen, Nachlässigkeit, Gewalt oder einer Tragödie machen zu lassen. Sind Sie bereit sich helfen zu lassen, wenn es nötig ist?
- Arbeiten Sie zusammen mit der Firma an einer Lösung. Wenn Sie ein „großes Problem“ haben, dass Ihre Leistungen berechtigterweise beeinträchtigt, dann teilen Sie das Ihrem Vorgesetzten mit. Es geheim zu halten in der Hoffnung, dass es niemandem auffällt, könnte den Stress nur noch steigern. Schlagen Sie mögliche Lösungen vor.
Wenn Sie zur Arbeit kommen, sollten Sie Ihren Aufgaben Ihre gesamte Aufmerksamkeit und Energie widmen. Behalten Sie Ihr Leben im Griff. Wenn Ihr Privatleben in Ordnung ist, wird sich das in Ihrer Arbeit zeigen.
Connie Podesta ist Geschäftsführerin einer eigenen Firma und Autorin von How to Be the Person Successful Companies Fight to Keep (Simon & Schuster). www.conniepodesta.com
Handeln: Beachten Sie den Unterschied zwischen “Kleinkram” und “wichtigen Angelegenheiten“ – und suchen Sie sich im Bedarfsfall Hilfe.
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